Hinweise - OGV Wiesental

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Diese Gemüsesorten sind besonders unkompliziert
Wer noch nicht allzu viel Erfahrung mit dem Anbau von Gemüse hat, greift am besten auf diese unkomplizierten Gemüsesorten zurück:
   Bohnen: Insbesondere Buschbohnen brauchen nicht viel Pflege und liefern reichen Ertrag. Säen Sie sie einfach nach den Eisheiligen aus. Da diese Bohnenart zudem nur 40 bis 50 Zentimeter hoch wird, sind Stützgerüste ebenfalls nicht notwendig.
   Knoblauch: Wer Knoblauch mag, steckt im Frühling oder Herbst einfach einige Zehen (mit der Spitze nach oben!) ins Beet. Die Pflanze wächst anschließend fast von allein. Übrigens lassen sich Knoblauch und Erdbeeren wunderbar vergesellschaften, da die Knollen viele Schädlinge von den Erdbeerpflanzen fernhalten.
   Kohlrabi: Auch Kohlrabi ist denkbar einfach: Die jungen Pflänzchen kommen ins Gemüsebeet und wachsen dort so lange, bis die Knollen dick genug für die Ernte sind.
   Kräuter: Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie etc. dürfen in keinem Garten fehlen. Sie sind in der Küche unverzichtbar und in der Regel sehr unkompliziert in der Kultur.
   Mangold: Auch Mangold ist vielen Menschen unbekannt, ist aber sehr leicht zu ziehen, lecker und gesund. Die bunten Stiele können schon acht bis zehn Wochen nach der Aussaat geerntet werden und wachsen immer wieder nach.
   Radieschen: Radieschen kann man fast das ganze Jahr über aussäen und bereits nach vier Wochen ernten.
   Rote Beete: Auch Rote Beete ist wunderbar einfach zu kultivieren, zudem können Sie die Knollen auch im Winter im Boden lassen und einfach nach Bedarf ernten. Decken Sie das Beet hierzu aber mit einer schützenden Strohschicht ab.
   Salat: Ob Schnitt- oder Pflücksalat: Fast alle Salatsorten sind schnellwüchsig und unkompliziert. Die Pflanzen sollten wenig gedüngt werden, brauchen aber einen stets leicht feuchten Boden.
   Topinambur: Die gesunden Knollen dieser Sonnenblumenart sind hierzulande noch wenig bekannt, sind aber ein leckeres, vielseitig zuzubereitendes Gemüse. Überdies schmücken die großen Blüten der bis zu drei Meter hohen Pflanzen jeden Garten. Doch Vorsicht: Unbedingt eine Wurzelsperre installieren, da Topinambur zum Wuchern neigt.
   Zucchini: Zucchinipflanzen werden riesig und brauchen entsprechend viel Platz. Mit ausreichend Wasser versorgt und an einem sonnigen und warmen Standort stehend, wird eine vierköpfige Familie schon mit nur ein bis zwei Pflanzen den ganzen Sommer über mit den leckeren Früchten versorgt.
   Zwiebeln: Zwiebeln sind ebenso unkompliziert wie Knoblauch: Einfach Steckzwiebeln kaufen und in die Erde stecken. Die Pflänzchen wachsen praktisch von selbst.

Vorgezogene Gemüse haben Vorteile
Besonders frostempfindliche Gemüse wie: Tomaten, Paprika, Zucchini, Gurken können ab Februar / März auf der Fensterbank vorgezogen werden. Mitte bis Ende Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, werden sie dann in den Garten oder ins Gewächshaus gepflanzt.
Später können dann so genannte Folgekulturen angebaut werden, damit die Gemüsebeete vom Frühjahr bis zum Herbst möglichst ausgenutzt werden.
Hier eine Übersicht, wann die Gemüsesorten ausgesät werden können:
Im März - April: Spinat, Radieschen (frühe Sorten), Blumenkohl (frühe Sorten), Pastinaken, Zwiebeln, Kopfsalat, Möhren, Kohlrabi
Im Mai – Juni: Buschbohnen, Gurken, Zucchini, Radieschen (Folgesaat), Salat (Folgesaat), Erbsen, Kürbis, Mangold, Brokkoli, Blumenkohl (späte Sorten), Grünkohl, Rosenkohl.
Im Juli – August: Spinat (Herbstsorten), Radieschen (Folgeaussaat), Feldsalat.
Im September: Spinat, Mangold, Rucola, Feldsalat, Winterknoblauch
Gemüsebeete sollten gut durchdacht genutzt werden damit möglichst wenig brach liegt. Deshalb auf einem Beet nicht nur eine Gemüsesorte anbauen, sondern kombinieren mit Hauptkulturen mit Vor- und Folgekulturen. Bei Hauptkulturen handelt es sich um Arten, die eine lange Wachstumszeit haben und deshalb viel Zeit beanspruchen. Diese Arten werden meistens erst im Mai - Juni ins Beet gesetzt. Hier können vorher schnell wachsende Vorkulturen gepflanzt werden. Nach deren Ernte kommen noch Nachkulturen aufs Beet.
Möglichst Pflanzen aus unterschiedlichen Pflanzenfamilien und unterschiedlichem Nährstoffbedarf wählen. Kein Starkzehrer auf Starkzehrer.
Übersicht passender Kombinationen.
Vorkultur: Kopfsalat, Spinat, Radieschen, Pflücksalate, Rucola, Lauchzwiebeln, Mairübchen, frühe Zwiebeln, Kohlrabi
Hauptkultur: Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Zuckermais, Gurken, Zucchini, Möhren, verschiedene Kohlarten, Kürbis, Auberginen
Nachkultur: Spinat, Radieschen, Buschbohnen, Feldsalat, Lauch, Kohlrabi, Rucola.

Wintergemüse im Februar
Flower Sprout oder Kalettes sind ein Gemüse, eine Kreuzung aus Rosenkohl und Grünkohl; sie sind auch unter den Namen Kohlröschen, Wilder Rosenkohl oder Flower Sprout im Handel und werden zuweilen in Anspielung auf ihr Petticoat-ähnliches Aussehen auch liebevoll "Pettikohl" genannt. "Kalettes" ist der eingetragene Markenname der Firma Tozer Seeds Ltd, die dieses Gemüse erstmals 2010 kommerziell im Vereinigten Königreich eingeführt hat.

Die Zubereitung erfolgt wie bei Rosenkohl, kann aber auch als Salat angemacht werden.


Wintergemüse auf den Tisch: In den Wintermonaten sollten verstärkt klassische Wintergemüse wie Sauerkraut, Grünkohl, Lauch und Knollensellerie auf dem Speiseplan stehen. Die darin enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und bioaktiven Substanzen haben besonders gesundheitsfördernde Wirkung.
 
 
Falls noch Zuckerhut im Garten steht, auf Mäusefraß achten. Die Salatpflanzen sind für die Nager eine Delikatesse. Sie fressen vom Wurzelansatz über den Strunk und höhlen die spitz zulaufenden Köpfe von unten her aus. Eine Bekämpfung der Mäuse geht am besten Fallen.
 
 
Gemüsezwiebeln stecken: Bei offenem Boden können jetzt Steckzwiebeln, Schalotten und Perlzwiebeln gesteckt werden. Knoblauch kann ebenfalls gesteckt werden, jedoch ist der Spätsommer dafür günstiger. Die jetzt gepflanzten Knollen bleiben kleiner. Eine Abdeckung mit Vlies, auch zweifach, schütz den Boden vor zu starkem durchfrieren.

Rhabarber umsetzen: Rhabarber großräumig ausgraben und am besten mit dem Spaten in ca. 1-kg-Stücke teilen. An seinem neuen Platz wird die Erde gut gelockert und reichlich Kompost eingearbeitet.  Das Pflanzloch muss doppelt so groß sein als das Volumen des Wurzelballens. Zwischen zwei Pflanzen ist ein Abstand von mindestens 1,00 m einzuhalten. Rhabarber hat gerne eine sonnige Lage, warm und windgeschützt. Er möchte einen humosen und nährstoffreichen Boden, gut durchlässig und feucht. Nach der Pflanzung ist er für eine dicke Mulchschicht aus Kompost, Laubkompost oder Grasschnitt Dankbar.
Nach sieben Jahren sollte der Rhabarber wieder an eine andere Stelle verpflanzt werden, dies wirkt wie eine Verjüngungskur.
Auf keinen Fall den Rhabarber wieder dort setzen, wo er die letzten fünf Jahre gestanden hat.
Die Rhabarber-Jungpflanzen können im Herbst oder im Frühjahr gepflanzt werden. Der November bzw. März sind die idealen Monate dafür, solange die Knospen noch nicht treiben.
Nach dem Umsetzen sollte er ein Jahr Ruhe haben um sich zu kräftigen. Erst im 2. Jahr ist eine erste Ernte ratsam. Die Erntezeit erstreckt sich auf die Zeit von April bis Ende Mai, ähnlich wie Spargelpflanzen.

Empfindliche Gemüse schützen: Da es im September nachts schon kühl werden kann, ist es ratsam Gemüse wie Paprika und Auberginen mit einer Plastikabdeckung oder Vlies zu schützen. Dadurch reifen die Früchte schneller. Gießen und Lüften an warmen Tagen darf man allerdings nicht vergessen.
Rosenkohl: Wenn der Rosenkohl bis jetzt noch keine Röschen angesetzt hat, sollte man aktiv werden. Dann werden die Pflanzenspitzen abgebrochen und reichlich gegossen. Nur gut feuchter Boden garantiert auch große Röschen. Mulchen mit Grasschnitt oder anderem Grünmaterial hält den Boden feucht.
Kohlpflanzen-Raupenbefall: Die Raupen und ihre Ei Gelege lassen sich durch zerdrücken vernichten. Bevor es aber zur Eiablage kommt kann man die Pflanzen mit einem Gemüsefliegennetz abdecken. Der Kohlweißlings-Schmetterling legt, von Mai bis Juni (erste Generation), rund 100 Eier an den Blattunterseiten Kohlpflanzen ab. Am schädlichsten ist die zweite Generation die von Juli bis September ihr Unwesen treibt. Aus den Eiern schlüpfen nach rund 14 Tagen die gelblich-grünen und schwarz gefleckten Raupen. Die Raupen fressen an den Blättern bis zur Verpuppung.

Medizin aus dem Garten
Schwarze Rettiche sind durch ihre Inhaltstoffe eine wertvolle Medizin und schmecken auch noch gut. Sie sind reich an Senfölen, Schwefelverbindungen, Glukosid und auch Fermenten. Außerdem haben sie basische Mineralstoffe wie Kalk, Phosphor und Eisen sowie viele Vitamine.
Empfindliche „Mägen“ sollten etwas vorsichtig sein. Die Schärfe wird durch Salz gemildert, wenn er gut „durchgezogen“ ist. Er kann als Salat oder durch verschiedene Schnittmaßnahmen zurechtgeschnitten werden.
Schwarze Rettiche werden Ende Juli Anfang August gesät, am besten in Reihen mit 20 - 25 cm Abstand und 15 bis 20 cm in der Reihe. Etwas organischer Dünger sowie Kali-Magnesia tut ihnen gut. Der runde Schwarze ist leichter zu kultivieren als der Lange. Rettiche brauchen viel Wasser vor allem in der reiferen Phase. Abdecken mit Gemüsefliegennetz verhindert, dass die Fliege ihre Eier ablegen kann und somit die Rettiche nicht wurmig werden.
Erst wenn Fröste kommen sollten, vorher die Rettiche aus dem Boden nehmen und in einer Sandkiste einschlagen oder noch besser ist einer „Erdmiete“ im Garten einlagern.

Der Gemüsegarten
 
Sein Gemüse selbst anzubauen wird immer beliebter. Doch welche Gemüsesorten eignen sich und worauf sollte man bei Saatgut achten? Bevor es los geht sollte unbedingt eine Planung des Gemüsebeets sowie über den Anbau erstellt werden.
 
Egal ob Gemüse selbst ausgesät oder Pflanzen im Handel kauft werden, es sollten möglichst robuste Gemüsesorten sein. Auf der Saatgutpackung stehen genaue Hinweise, ob die Gemüsepflanzen für bestimmte Krankheiten und Schädlinge besonders anfällig sind.
 
Welche Sorten wählen?
 
Bei der der Sortenwahl sollte man darauf achten, dass sie klimatisch in unsere Region passen. Empfehlenswert sind alte Gemüsesorten, weil sie sich über Generationen an unser Klima angepasst haben. Zu beachten ist jedoch, dass es sehr gute und resistente Neuzüchtungen gibt. Deshalb Augen auf beim Saatgutkauf!
 
Wie soll der Boden bearbeitet werden?
 
Eine sinnvolle Bodenbearbeitung ist die beste Voraussetzung für ein gutes Wachstum. Leichte Böden nur lockern nicht umgraben. Bei schweren Böden ist es sicherlich angebracht umzugraben. Dadurch gelangt mehr Sauerstoff an die Wurzeln der Pflanzen.
 
Soll ein Gartenplan erstellt werden?
 
Das ist wichtig: Denn Bodenmüdigkeit entsteht durch Monokultur, die immer weniger Erträge bringt und die Gemüsepflanzen krankheitsanfälliger macht. Durch den immer gleichen Anbau der gleichen Pflanzen auf demselben Beet werden Stoffwechselausscheidungen der Pflanzenwurzeln in den Boden gebracht, die die Bodenfruchtbarkeit und das Bodenleben negativ beeinflussen.
 
Ist eine Gründüngung sinnvoll?
 
Auf Gemüsebeeten, die erst später bepflanzt werden, ist es sinnvoll eine Gründüngung einzusäen. Z.B. Spinat, er ist gleichzeitig als Gemüse für die Küche und als Mulch Material hervorragend geeignet. Am besten in Reihen aussäen und in die „Gassen“ pflanzen. Was für die Küche nicht gebraucht wird, wird einfach mit einer scharfen Hacke kleingehackt und als Mulch verwendet. Die weiche Wurzel bleibt im Boden und wird zu wertvollem Humus.
 
Wie steht es mit Mischkultur?
 
Bei der Mischkultur sollen die Pflanzen unterschiedlichen Pflanzenfamilien angehören. Sonst wird dem Gartenboden einseitig Nährstoffe entzogen. Wird nur eine Pflanzenfamilie angebaut, sind diese für dieselben oder ähnliche Krankheiten anfällig. Erreger können sich so längere Zeit in der Erde anreichern und die Pflanzen schwächen. Wer zusätzlich Kräuter ins Gemüsebeet pflanzt, profitiert von einer natürlichen Schädlingsabwehr: So vertreiben Salbei, Rosmarin, Thymian und Minze mithilfe ätherischer Öle den gefürchteten Kohlweißling. Bohnenkraut schreckt die Bohnenblattlaus ab. Schnittlauch reduziert zwischen Erdbeeren gepflanzt die Gefahr, dass die Früchte von Grauschimmel befallen werden. Blumen im Gemüsebeet halten ebenfalls manche Schädlinge fern und ziehen außerdem nützliche Insekten an, die die Pflanzen bestäuben. Weiterer Vorteil: Ausreichende Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen und der Boden wird nicht einseitig ausgelaugt. Um einen Überblick zu behalten, ist es sinnvoll einen Gartenplan anzulegen.
 
Was heißt Fruchtfolge?
 
Wenn man über mehrere Jahre auf dem gleichen Beet Gemüse anbauen will, muss auf die Einhaltung der Fruchtfolge geachtet werden. Hierbei handelt es sich um die Reihenfolge, in der jedes Jahr Gemüsepflanzen angebaut werden.  D.h. Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer weiterwandern zu lassen. Man unterscheidet folgende Gruppen: Starkzehrer: Kohlsorten, Zucchini, Gurken, Kartoffeln, Lauch, Sellerie und Kürbis. Mittelzehrer: Zwiebeln, Möhren Rote Bete, Fenchel, Salate, Spinat, Radieschen, Kohlrabi. Schwachzehrer: Bohnen, Erbsen und die meisten Kräuter
 
Kann auf dem Balkon Gemüse angebaut werden?
 
Die meisten Gemüsesorten können auch auf dem Balkon angebaut werden. Hierfür eignen sich ausreichend große Kübel oder einfach einen Sack Blumenerde flachlegen, eine Folie darunter wegen der Feuchtigkeit und den Sack oben aufschneiden. Von Tomaten, Gurken, Paprika über Sellerie, Möhren, Salat und Radieschen kann alles darin gepflanzt werden.
 
Alfred Köhler, Fachwart
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