Historie - OGV Wiesental

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Die erste Seite des Protokollbuches, begonnen im Jahre 1935.
75-jähriges Jubiläum 15.10.2011
  Festrede des Vorsitzenden Köhler

Sehr geehrte Damen und Herren ich begrüße sie alle ganz herzlich zu unserem Festabend anlässlich unseres 75 jähr. Jubiläums.
Besonders begrüße ich unseren 1. Beigeordneten der Stadt Waghäusel
Herrn Thomas Deuschle, -
Bürgermeister Walter Heiler lässt sich entschuldigen er ist an diesem Wochenende bei seinem Enkel.
Herrn Pfarrer Breunig,
die Damen u. Herren vom Bez. OGV allen voran Herr Günter Kolb aus Heidelsheim der auch den Landesverband vertritt.
die Damen u. Herren vom Stadtrat,
unseren Ehrenvorsitzenden Franz Berger mit Frau sowie alle Ehrenmitglieder.
Stellen sie sich vor sie sind Mitglied beim OGV Wiesental, erhalten außerdem die Fachzeitschrift „Badischer Obst- und Gartenbau“, sowie jedes Jahr einen Obstbaum und der Beitrag beträgt 3,20 RM und wird vierteljährlich in Raten zu 80 Pfennig eingezogen.
So geschehen im Jahre 1936.
Bei der ersten Versammlung am 20.11.1935 im Bürgersaal in Wiesental, ging es los, hier gab Gärtner Julius Knebel Erläuterungen über den wirtschaftlichen Zweck eines Obst- und Gartenbauvereins.
Am 11. Januar 1936 war dann schließlich die Geburtsstunde des OGV Wiesental mit dem
1. Vorstand Friedrich Mahl
Bereits im August 1936 fand die erste Ausstellung im „Schwanensaal“ statt. Gezeigt wurden damals: Pfirsiche, Äpfel, Birnen, Zwetschgen und verschiedene Gemüsearten. Außerdem war eine „Dahlien- und Rosenschau“ zu bewundern. Nach Abrechnung bei der darauffolgenden Versammlung ergab die Gesamteinnahme 154,-- RM und einen Gewinn von 70,-- RM das waren immerhin fast 50%.
Die ersten großen Erfolge zeichneten sich im April 1937 dadurch aus, daß es durch den gesteigerten Erdbeeranbau notwendig wurde, eine Sammelstelle für Erdbeeren einzurichten, um dieselben beim Obstgroßmarkt Bruchsal abzuliefern. Diese Sammelstelle wurde von Friedrich Kremer übernommen.
1938 ging man bereits daran, einen Lehr- und Versuchsgarten anzulegen. Nicht nur die Mitglieder, sondern auch Schulklassen machten sich im neu angelegten Garten nützlich.
Dann kam der Krieg und um den Obst- und Gartenbauverein wurde es etliche Jahre still.
Am 26.April 1947, war die erste Versammlung nach dem Krieg.
Der frühere Kassier Ernst Groß übernahm vorübergehend das Amt des Vorstandes und rief die Mitglieder erneut zur Mitarbeit auf. Am 18.01.1948 fand im alten Vereinslokal, dem Gasthaus „Zum Lamm“, die erste Generalversammlung nach dem Krieg statt.
Bei den Neuwahlen wurde folgende Verwaltung gewählt: 1. Vorstand: wie früher, Friedrich Mahl, 2. Vorstand: Walter Heitzler, Schriftführer: Fritz Kremer, Kassier: Ernst Groß, Beisitzer: Sälzler, Schweikert, Mail und Lehrer Wohlfahrt.
Baumwart Julius Knebel war es, der bei den Versammlungen den Mitgliedern die Behandlung von Obst und Gemüse sowie die richtige Schädlingsbekämpfung erläuterte.
Nachdem man immer wieder von einem Dieb bestohlen wurde, faßte man den Entschluß, ein Vereinsheim zu erstellen, um Geräte aufzubewahren und praktischen und theoretischen Unterricht an Ort und Stelle - nämlich im Vereinsheim und Versuchsgarten - erteilen zu können. So wurde im Jahre 1949 das erste Vereinsheim gebaut.
Es war, wenn man es aus heutiger Sicht betrachtet etwas klein ausgefallen, aber man musste sich nach den finanziellen Mitteln richten.
Um diese aufzustocken veranstaltete der Verein am 19.August 1951 sein „erstes Gartenfest“ im Vereinsgarten. Auch in der Folgezeit hielt der Verein jährlich ein Gartenfest, eine Ausstellung und einen „Blumenball“ ab. 1957 weihte man schließlich den Vereinsgarten mit seinem vergrößerten Heim ein.
So vergingen einige Jahre.
Am 11.März 1973 wurde die Verwaltung neu aufgestellt und einige junge Mitglieder mit einem gesunden Optimismus und Unternehmungsgeist kamen in die Vorstandschaft. Nun erfuhr der Obst- und Gartenbauverein einen neuen Aufschwung.
Die Neuwahlen ergaben folgendes:
Vorstand: Ernst Groß ein erfahrener Gartenfreund und ruhender Pol zwischen den oft hitzigen Debatten.
Stellvertreter wurde Franz Berger
Schriftführer: Alfred Köhler
Kassier: wurde der leider zu früh verstorbene Lothar Becker
Die Baumwarte Ewald Schuhmacher und Walter Mail, hielten immer wieder Vorträge zu aktuellen Gartenthemen.
Der übernommene Kassenstand von 350,00 DM machte es notwendig Geld zu beschaffen was mit einem gut gelungenen „3tägigen Gartenfest“ im Vereinsgarten auch gelang. Mit dem Geld konnte man 1974 die dringend notwendige Renovierung des Vereinsheimes erledigen.
Danach folgten Feste von großem Format teils in der Spargelhalle teils im hervorragend dekorierten „Pfarrsaal“ - die Presse schrieb, er glich einem Blumenmeer.
Des Weiteren wurde im 14tägigen Rhythmus Fach-Vorträge im Vereinsheim abgehalten. Diese Vortragsreihen, die “ohne Eintrittspreise“ auch für Nichtmitglieder durchgeführt wurden, fanden viele Interessenten.
Bei der Generalversammlung im Jahre 1975 wurde ein Vorschlag der Verwaltung für eine „Vereinsheim - Erweiterung, Instandsetzung und Modernisierung“ angenommen.
Eine „Baustein - Spende - Aktion“ zur Finanzierung des Vorhabens, wurde eingeleitet.
Der Plan für das neue Vereinsheim wurde selbst ausgearbeitet und nur die - Reinzeichnung über den Architekten Herrn Sauer zur Baugenehmigung eingereicht.
Nach der raschen Genehmigung von der Gemeinde, wartete der Verein jedoch noch sehr lange auf eine Baufreigabe vom Bauamt Bruchsal.
Den ersehnten „Roten Punkt“ zur Baufreigabe des geplanten Vereinsheimneubaues, erhielt der Verein nach Unterstützung durch Herrn Bürgermeister Robert Straub allerdings erst im Januar 1977.
Jedoch zur Erinnerung, am 27. Mai 1976 fand auf Anregung von Sälzlergärtner das erste Rettichfest des OGV statt, es war dieses Jahr das 36. Mal
Nach dem Rettichfest 1977 wurde das alte Vereinsheim total abgerissen und innerhalb eines Jahres neu errichtet, hierbei wurden sämtliche Arbeiten von den Vereinsmitgliedern unentgeldlich ausgeführt. So konnte das Rettichfest im Mai 1978 bereits schon im neu erbauten Vereinsheim gefeiert werden.
Auch der Veranstaltungskalender des Vereins war in den folgenden Jahren immer prall gefüllt:
Mit Kappenabenden, - Blumenfesten im Pfarrsaal und in der Spargelhalle teils mit Tombola für gemeinnützige Zwecke, mehrtägige Ausflüge u.a. waren wir fünf Mal bei der Partnergemeinde Flattach in Österreich, außerdem immer wieder Wanderungen, Radtouren, Fach-Vorträge, Verkaufsaktionen, Kinderferienprogramm, usw.
Die Anregung bei der Stadt, einen Blumenschmuckwettbewerb durchzuführen fand beim damaligen Bürgermeister Robert Straub offene Ohren. Für uns mit dem Hintergedanken die Preisverleihung bei den Vereinsfesten durchzuführen, denn der Verein feierte
1986 sein 50 jähr. Jubiläum.
Den Blumenschmuckwettbewerb dessen Preisverleihung im Rathaus stattfindet gibt es heute noch wie wir gerade vor 8 Tagen erleben konnten.
Was uns heute ein wenig, - oder besser gesagt große Sorgen macht ist die Altersstruktur des Vereins.
Deshalb möchte ich von hier aus den Gartenbauverein den jüngeren Leuten besonders empfehlen, denn ein Gärtchen und ist es auch klein macht Spaß, hält fit und liefert vor allem gesundes Gemüse bei dem man nicht überlegen muss wie oft es gespritzt ist – und die Kinder sehen wie das Gemüse wächst und wo es herkommt.

Nun danke ich allen Mitgliedern für ihre Treue zum Verein und besonders dehnen die immer wieder zur Stelle sind, wenn es Arbeit gibt, sei es beim Fest –oder im Garten oder wo auch immer.
 
Allen ein herzliches Dankeschön!
 
Alfred Köhler
Vorsitzender


 
Beitrag zum Heimatbrief 2012 anläßlich des 75 jährigen bestehens des Obst- und Gartenbauvereins 1936 Wiesental e.V.
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